Wenn der Sommer zur Baustelle wird: Was Hitzetage für Ihre Immobilie bedeuten

Wenn der Sommer zur Baustelle wird: Was Hitzetage für Ihre Immobilie bedeuten

☀️ Die Schweiz erlebt immer mehr Hitzetage über 30 °C – mit spürbaren Folgen für Immobilien. Was oft unterschätzt wird: Hitze verursacht nicht nur Unbehagen, sondern kann die Bausubstanz schädigen, die Wohnqualität mindern und den Immobilienwert negativ beeinflussen. Das betrifft Eigentümer wie auch Mieter.

🔥 Was Hitze mit Immobilien macht

• Risse im Mauerwerk: Hohe Temperaturen tagsüber und schnelle Abkühlung nachts führen zu Spannungen im Material. Die Folge: feine bis tiefgehende Risse, vor allem in Fassaden oder Ecken.

• Verzogene Fenster und Türen: Kunststoff- oder Holzrahmen verformen sich bei Hitze. Dichtungen verlieren ihre Funktion – es zieht, wird lauter und ineffizienter.

• Thermischer Glasbruch: Ungleichmäßig erhitzte Fensterscheiben können reißen – Praxisbeispiele bei Fensterblick.de.

• Setzungsrisse durch ausgetrockneten Baugrund: Lehmige Böden schrumpfen bei Hitze – mit Folgen fürs Fundament.

• Nachlassende Dämmwirkung: Ältere oder billige Dämmstoffe verlieren an Volumen und Wirkung – Hitze dringt leichter ein.

📉 Auswirkungen auf Wert und Wohnqualität

• Marktwert sinkt: Sichtbare Schäden, hohe Temperaturen und schlechte Energieeffizienz führen zu Preisabschlägen – besonders bei Dachwohnungen.

• Wohnkomfort leidet: Überhitzte Räume – besonders im Schlafbereich – mindern das Wohlbefinden deutlich.

• Mehr Reparatur- und Energiekosten: Kühlgeräte, Risssanierung, Fensterprobleme – Hitze verursacht Folgekosten.

• Klimaanpassung als Bewertungsfaktor: Immobilien mit Hitzeschutz halten ihren Wert besser – wie Wüest Partner in der Klimaanalyse Schweiz 2025 zeigt.

🌡️ Was jetzt hilft – smarte Massnahmen für Mieter

• Fensterflächen kreativ beschatten: Spiegelfolien, reflektierende Stoffe oder beschichtete Kartons innen anbringen – schnell, günstig und effektiv.

• Verdunstungskühlung nutzen: Nasse Tücher oder Laken vor das Fenster oder den Ventilator hängen – sorgt für spürbare Kühlung.

• Wäsche nachts trocknen: Am besten draussen oder im Bad mit Lüfter – tagsüber erhöht feuchte Luft das Hitzeempfinden.

• Möbel umstellen: Sitz- und Schlafplätze von Sonnenfenstern weg verlegen – einfache Umstellung mit grosser Wirkung.

• Mini-Reflektoren basteln: Z. B. aus Alufolie oder Rettungsdecken hinter Heizkörper oder an Fenstern montieren – reduziert Hitzestau.

• Zimmerpflanzen als Mikroklima-Booster: Grosse Blattpflanzen erhöhen Luftfeuchtigkeit, sorgen für Kühle und Luftreinigung.

🛠️ Handwerker-Tipps für Eigentümer & Verwaltungen

💡 Investitionen bis 5’000 CHF

1. Fenster auf Dichtigkeit prüfen & einstellen: Neue Dichtungen und Justierungen reduzieren spürbar den Hitzeeintrag.

2. Aussenliegender Sonnenschutz nachrüsten: Vorbau-Rollläden oder Markisen – auch bei Nachrüstung meist kosteneffizient.

3. Fassadenrisse abdichten: Thermoelastischer Spachtel verhindert weiteres Eindringen von Feuchtigkeit und Hitze.

4. Innenbeschattung mit Isolierwirkung: Plissees mit Aluminiumbeschichtung oder Hitzeschutzfolien – mehr bei Effizienzhaus-Online.

🧱 Investitionen über 5’000 CHF

1. Dachboden oder Dachfläche dämmen: Mineralwolle oder Holzfaserdämmung schützt effektiv gegen Sommerhitze.

2. Fenstertausch mit Sonnenschutzverglasung: Tiefer g-Wert, hoher Wärmeschutz – langfristig Energie- und Komfortgewinn.

3. Split-Klimasystem installieren: Energieeffizienter als mobile Geräte – ideal bei häufig genutzten, überhitzten Räumen.

4. Fassadenrenovierung mit Wärmedämmverbundsystem: Spart langfristig Heiz- und Kühlkosten, steigert Wert und Wohnqualität.

5. Dach- oder Fassadenbegrünung: Reduziert Umgebungstemperatur messbar – laut BAUphysik.CH

📊 Forschung und Prognosen

• Laut einer Studie der Hochschule Luzern (2018) sind bis zu 900 Überhitzungsstunden pro Jahr in Schweizer Standardgebäuden möglich.

• Die Klimaanalyse 2025 von Wüest Partner zeigt: Über 90 % der Schweizer Gebäude gelten bis 2050 als hitzegefährdet.

• Die BSB-Studie 2023 belegt zunehmende Schäden durch thermische Materialbeanspruchung.

• Auf Fensterblick.de werden Praxisbeispiele für Glasbruch durch Temperaturunterschiede dokumentiert – die Schadensfälle nehmen seit 2020 spürbar zu.

• Effizienzhaus-Online bietet vertiefte Analysen zur Wirkung von Verschattungs- und Dämmmassnahmen im Sommerbetrieb.

✅ Fazit

Sommerliche Hitze ist längst mehr als ein Komfortproblem.

Sie wird zum baulichen, energetischen und finanziellen Risiko – für Mieter wie für Eigentümer.

Wer heute vorausschauend handelt, schützt nicht nur seine Immobilie, sondern auch den eigenen Alltag.

Quellen:

• Wüest Partner Klimarisiko-Analyse Schweiz (2025)

  • Obligationenrecht OR Art. 256–273c

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