Immobilienwert in Gefahr? Was der Bergrutsch in Blatten für Eigentümerschaft und Kaufinteressierte bedeutet 

Immobilienwert in Gefahr? Was der Bergrutsch in Blatten für Eigentümerschaft und Kaufinteressierte bedeutet 

Ein dramatisches Naturereignis wirft Fragen auf – und zeigt, wie wichtig Vorsorge für alpine Immobilien ist. 

Bergruhe mit Risiko? 

Wer ein Haus in einer Bergregion besitzt, denkt an Ruhe, Natur und Heimatgefühl – nicht an Naturgefahren.

Doch das dramatische Ereignis Ende Mai 2025 in Blatten im Lötschental führt uns eindrücklich vor Augen, wie rasch sich diese Vorstellung ändern kann: Ein massiver Bergrutsch begräbt Teile des Dorfes unter Fels, Eis und Geröll.

Was bedeutet ein solcher Vorfall für Eigentümerinnen und Eigentümer in alpinen Regionen? Wie hoch ist das Risiko für Ihre Immobilie – und wie wirkt es sich auf den Marktwert aus?

Ist Ihre Immobilie in einer Gefahrenzone? 

Die Schweiz kartiert ihre Naturgefahren sehr genau. Über die kantonalen Geoportale oder das Bundesportal map.geo.admin.ch können Sie prüfen, ob Ihre Immobilie in einer ausgewiesenen Gefahrenzone liegt – sei es für: 

⛰️ Steinschlag 

🌊 Hochwasser 

❄️ Lawinen 

🌪️ Rutschungen 

Viele Liegenschaften in alpinen Gebieten sind betroffen – mehr als man denkt. 

Warum solche Ereignisse zunehmen – und was das mit Ihrem Haus zu tun hat 

Bergrutsche wie jener in Blatten sind nicht nur geologische Naturphänomene, sondern zunehmend auch eine Folge des Klimawandels. Wenn Gletscher schmelzen und Permafrostböden auftauen, verlieren ganze Berghänge ihre Stabilität. 

Geologen warnen: Die Alpen sind in Bewegung. 

Wie sicher sind alpine Immobilien? 

Trotz aller Entwicklungen: Die Schweiz ist gut vorbereitet. 

Viele Gemeinden verfügen über: 

📍 Gefahrenkarten 

🧱 Schutzbauten 

📢 Frühwarnsysteme 

In roten Zonen darf nur unter Auflagen gebaut werden. In Blatten war das Risiko bekannt – der Bergrutsch kam nicht überraschend. 

Verliert eine Immobilie an Wert? 

Ja, potenziell – aber es kommt auf den Einzelfall an. 

Studien zeigen, dass Immobilien in mittleren bis hohen Gefahrenzonen bis zu 5–6 % unter dem ortsüblichen Marktwert gehandelt werden. 

Entscheidend ist: 

  • Besteht Versicherungsschutz? 
  • Gibt es Schutzbauten? 
  • Wie kommuniziert die Gemeinde das Risiko? 

Eine Neubewertung durch Behörden (z. B. aufgrund aktualisierter Gefahrenkarten) kann zu kurzfristigen Preiseffekten führen. 

💡 Eine fundierte Standortbewertung durch einen Immobilienprofi schafft Sicherheit und Handlungsfähigkeit. 

Was Sie als Eigentümer und Kaufinteressierte konkret tun können 

Gefahrenkarte prüfen

map.geo.admin.ch oder Geoportal Ihres Kantons

Versicherungsschutz klären

→ Elementarschadenversicherung ist Pflicht – deckt aber nicht alles

Geologisches Gutachten einholen

→ Besonders bei Hanglagen oder älteren Gebäuden

Bei Umbauten auf Schutzsysteme achten

→ z. B. Lawinenverbauung, Drainagen, Hangstabilisierung

Informationsgespräch mit der Gemeinde führen

→ Viele bieten Beratung und konkrete Empfehlungen

Fazit 

Der Fall Blatten zeigt: Naturgefahren lassen sich nicht verhindern – aber sie lassen sich verstehen und managen.

🏔️ Die Alpen sind kein Risikogebiet – aber ein Gebiet, in dem man Risiken kennen und aktiv steuern sollte.

Wer vorbereitet ist, verliert nicht – sondern gewinnt:

Sicherheit, Marktwert und langfristige Perspektiven.

Quellen (Auswahl): 

  • 📊 immobilia (SVIT): Naturgefahren & Immobilienbewertung, Ausgabe 01/2024 

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